Rüstungsbranche: „Tektonische Verschiebungen“
Von: Christian Scheid
25.02.25 / Die Aussicht auf einen Waffenstillstand in der Ukraine treibt die Börsen an. Besonders im Fokus stehen die Unternehmen der Verteidigungsindustrie. Wie Zertifikate-Anleger davon profitieren.
Die Märkte bleiben auf Rekordjagd. Bereits im Jänner generierte der Euro Stoxx 50 mit dem Sprung über 5.000 Punkte ein Kaufsignal. Seitdem ging es in großen Schritten bis auf über 5.500 Zähler nach oben. Inzwischen wurde sogar das Rekordhoch aus 2000 geknackt. Die Aussicht auf Ukraine-Verhandlungen treibt an. Für Rüstungswerte hingegen stellte sich die Annäherung zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin nach einem Telefonat dagegen zunächst als Belastung dar. Aktien wie Rheinmetall, BAE Systems, Thales und Leonardo sackten deutlich ab.
Doch der Wind drehte recht schnell, und am Ende gingen die Titel mit deutlichen Kursgewinnen aus dem Handel. Anleger hatten den Kursrücksetzer schnell als Kaufchance wahrgenommen, denn sie erwarten, dass die Verteidigungsausgaben der europäischen Länder ungeachtet der Friedensbemühungen hoch bleiben bzw. steigen dürften, wenn die USA ihre militärische Unterstützung zurückfahren sollten.
Rückenwind kam auch von der Münchner Sicherheitskonferenz. US-Vizepräsident J.D. Vance forderte Europa auf, mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen. Somit stehe Europa vor drei großen Herausforderungen, so Analyst Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler: die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf drei Prozent der Wirtschaftsleistung, die Finanzierung des Wiederaufbaus der ukrainischen Armee und die Bereitstellung militärischer Unterstützung für die Ukraine nach einem Waffenstillstand oder einem Friedensabkommen. Neuberger spricht in dem Zusammenhang von „tektonische Verschiebungen“ in der europäischen Verteidigungspolitik.
Dabei geht es auch um die Frage, wie höhere Ausgaben für Rüstung zu bewerkstelligen sind. Im Gespräch sind Sonderregelungen zu den EU-Schuldenregeln, um mehr in die Verteidigung investieren zu können. Schätzungen der EU-Kommission zufolge sind in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Ausgaben in Höhe von rund 500 Mrd. Euro erforderlich. Als mögliche EU-Projekte gelten etwa ein europäisches Luftverteidigungssystem und eine verstärkte Sicherung der östlichen Landgrenze der Union.
Kein Wunder, dass Analysten reihenweise ihre Kursziele für die Rheinmetall-Aktie nach oben schraubten. Für mehrere Experten ist der Sprung über 1.000 Euro nur eine Frage der Zeit. Am „bullishsten“ ist Kepler Cheuvreux mit einem Ziel von 1.098 Euro. Bei einem Discounter der DZ Bank reichen im März 2026 Kurse von 750 Euro, um die Maximalrendite von 13,9 Prozent zu erzielen (ISIN DE000DY2UAD4).
Wer die Risiken auf mehrere Schultern verteilen möchte, sollte sich den Solactive Europe Aerospace and Defense Index ansehen. Der Basiswert ermöglicht die Partizipation an Aktien von zehn Unternehmen, welche in den Bereichen Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie operieren und somit auch von einer veränderten Auftragslage profitieren könnten. Das entsprechende Index-Zertifikat kommt von Vontobel (ISIN DE000VD3J8Z2, siehe rechts).
Die Schweizer haben auch Turbos auf den iShares Global Aerospace & Defence ETF im Angebot. Dieser bildet den S&P Developed BMI Select Aerospace & Defense 35/20 Capped Index nach, der Zugang zu Firmen bietet, die in der Luft- und Raumfahrt- oder Verteidigungsindustrie tätig sind (ISIN DE000VG1JJM1, Hebel 3,57).
Doch der Wind drehte recht schnell, und am Ende gingen die Titel mit deutlichen Kursgewinnen aus dem Handel. Anleger hatten den Kursrücksetzer schnell als Kaufchance wahrgenommen, denn sie erwarten, dass die Verteidigungsausgaben der europäischen Länder ungeachtet der Friedensbemühungen hoch bleiben bzw. steigen dürften, wenn die USA ihre militärische Unterstützung zurückfahren sollten.
Rückenwind kam auch von der Münchner Sicherheitskonferenz. US-Vizepräsident J.D. Vance forderte Europa auf, mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen. Somit stehe Europa vor drei großen Herausforderungen, so Analyst Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler: die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf drei Prozent der Wirtschaftsleistung, die Finanzierung des Wiederaufbaus der ukrainischen Armee und die Bereitstellung militärischer Unterstützung für die Ukraine nach einem Waffenstillstand oder einem Friedensabkommen. Neuberger spricht in dem Zusammenhang von „tektonische Verschiebungen“ in der europäischen Verteidigungspolitik.
Dabei geht es auch um die Frage, wie höhere Ausgaben für Rüstung zu bewerkstelligen sind. Im Gespräch sind Sonderregelungen zu den EU-Schuldenregeln, um mehr in die Verteidigung investieren zu können. Schätzungen der EU-Kommission zufolge sind in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Ausgaben in Höhe von rund 500 Mrd. Euro erforderlich. Als mögliche EU-Projekte gelten etwa ein europäisches Luftverteidigungssystem und eine verstärkte Sicherung der östlichen Landgrenze der Union.
Kein Wunder, dass Analysten reihenweise ihre Kursziele für die Rheinmetall-Aktie nach oben schraubten. Für mehrere Experten ist der Sprung über 1.000 Euro nur eine Frage der Zeit. Am „bullishsten“ ist Kepler Cheuvreux mit einem Ziel von 1.098 Euro. Bei einem Discounter der DZ Bank reichen im März 2026 Kurse von 750 Euro, um die Maximalrendite von 13,9 Prozent zu erzielen (ISIN DE000DY2UAD4).
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