Top-Story: Österreichische Defense-Aktien, Teil 2: Profiteure der steigenden Verteidigungsausgaben
Von: Christian Scheid
07.10.25 / Unternehmen mit Defense-Bezug stehen bei Anlegern im Fokus. Auch der österreichische Kurszettel hat hier einiges zu bieten. Wir stellen die interessantesten Player vor – Teil 2 unserer großen Analyse.
In Z.AT Ausgabe 19.2025 hatten wir die Berührungspunkte der österreichischen Unternehmenslandschaft mit der Verteidigungsindustrie analysiert und drei Profiteure vorgestellt: Steyr Motors, Palfinger und Frequentis. Nun geht es mit dem zweiten Teil weiter. Dabei ist uns Voestalpine aufgefallen. Der Linzer Stahl- und Technologiekonzern könnte als Werkstofflieferant von Europas Aufrüstung profitieren. Voestalpine produziert hochwertige Stähle, Speziallegierungen und Schmiedeteile, die in Rüstungsgütern eingesetzt werden – zum Beispiel Panzerstahl, gepanzerte Bleche, Fahrwerks- und Triebwerksteile (über die Division High Performance Metals). Historisch wurde die „Voest“ 1938 sogar als Rüstungsstahlwerk gegründet und produzierte im Zweiten Weltkrieg Panzerteile und -bleche, unter anderem für den „Tiger“ in St. Valentin. Heute, da wieder vermehrt Panzer, Artillerie und Militärflugzeuge in Europa gebaut werden sollen, steigt auch der Bedarf an Voestalpine-Stahl. Im Kerngeschäft lief es zuletzt eher mau. Der Konzern hat im ersten Quartal 2025/26 einen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht (siehe Ausgabe 15.2025). Immerhin wurde der Ausblick bekräftigt. Das Ebitda soll um bis zu 15 Prozent auf 1,4 Mrd. bis 1,55 Mrd. Euro zulegen. Da sich die Aktie übergeordnet weiterhin im Seitwärtstrend befindet, hatten wir ein Capped Bonus (ISIN DE000FA61586) von Société Générale empfohlen. Dank des Risikopuffers von 30,6 Prozent und der Ertragschance von 13,4 Prozent bleibt das bis Dezember 2026 laufende Papier auch für Neueinsteiger interessant.
Auch bei Rosenbauer gibt es nennenswerte Berührungspunkte mit der Verteidigung. Der Weltmarktführer für Feuerwehrtechnik stellt zum einen Löschfahrzeuge und entsprechende Ausrüstung her, beliefert neben zivilen Feuerwehren aber auch Militär und Flughäfen. Steigende Verteidigungsetats wirken sich positiv aus, da Armeen vermehrt in moderne Brandschutztechnik investieren, etwa für Flugfelder oder Logistikzentren. Rosenbauer erhielt bereits 2021 einen Großauftrag des US-Verteidigungsministeriums über 71 Panther 8x8 Flughafenlöschfahrzeuge für die U.S. Air Force. Zudem beschafft die Deutsche Bundeswehr bis 2029 bis zu 60 Rosenbauer-Panther für ihre Flugplätze. Nicht zuletzt da die Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von 3,4 Mio. neuen Aktien, die von einem Konsortium rund um KTM-Macher Stefan Pierer, den Red-Bull-Erben Mark Mateschitz und Raiffeisen Oberösterreich mittlerweile abgeschlossen ist, ist der Titel durchaus wieder einen Blick wert. Dazu geeignet ist ein Turbo (ISIN AT0000A3GVB5) von Raiffeisen Zertifikate.
Apropos Stefan Pierer: Der Unternehmer ist auch mit seiner eigenen Gesellschaft an der Börse vertreten. Der Motorradhersteller Pierer Mobility („KTM“, „Husqvarna“) weist indirekt Rüstungsbezug auf, vor allem über seine Tochter Pankl Aerospace. Pankl fertigt Leichtbau-Antriebsstrangkomponenten und -systeme sowohl für zivile als auch militärische Anwendungen. Im neuen Werk Kapfenberg werden Teile für Militärfahrzeuge, Hubschrauber, Jets und Drohnen produziert – aktuell etwa Hauptrotor-Masten für den neuen Bell-Invictus-Kampfhelikopter der U.S. Army. Pankl erzielt bereits circa 20 Mio. Euro Jahresumsatz im Defense-Bereich und rechnet hier mittelfristig mit zehn Prozent jährlichem Wachstum. Auch KTM-Geländemotorräder finden militärische Verwendung, etwa bei den ukrainischen Streitkräften. Somit könnte die Pierer-Gruppe vom Verteidigungstrend in mehreren Nischen profitieren. Da der Konzern jedoch gerade erst ein komplexes Sanierungsverfahren hinter sich hat, erscheint uns der Einstieg bei Pierer Mobility verfrüht.
Auch bei Rosenbauer gibt es nennenswerte Berührungspunkte mit der Verteidigung. Der Weltmarktführer für Feuerwehrtechnik stellt zum einen Löschfahrzeuge und entsprechende Ausrüstung her, beliefert neben zivilen Feuerwehren aber auch Militär und Flughäfen. Steigende Verteidigungsetats wirken sich positiv aus, da Armeen vermehrt in moderne Brandschutztechnik investieren, etwa für Flugfelder oder Logistikzentren. Rosenbauer erhielt bereits 2021 einen Großauftrag des US-Verteidigungsministeriums über 71 Panther 8x8 Flughafenlöschfahrzeuge für die U.S. Air Force. Zudem beschafft die Deutsche Bundeswehr bis 2029 bis zu 60 Rosenbauer-Panther für ihre Flugplätze. Nicht zuletzt da die Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von 3,4 Mio. neuen Aktien, die von einem Konsortium rund um KTM-Macher Stefan Pierer, den Red-Bull-Erben Mark Mateschitz und Raiffeisen Oberösterreich mittlerweile abgeschlossen ist, ist der Titel durchaus wieder einen Blick wert. Dazu geeignet ist ein Turbo (ISIN AT0000A3GVB5) von Raiffeisen Zertifikate.
Apropos Stefan Pierer: Der Unternehmer ist auch mit seiner eigenen Gesellschaft an der Börse vertreten. Der Motorradhersteller Pierer Mobility („KTM“, „Husqvarna“) weist indirekt Rüstungsbezug auf, vor allem über seine Tochter Pankl Aerospace. Pankl fertigt Leichtbau-Antriebsstrangkomponenten und -systeme sowohl für zivile als auch militärische Anwendungen. Im neuen Werk Kapfenberg werden Teile für Militärfahrzeuge, Hubschrauber, Jets und Drohnen produziert – aktuell etwa Hauptrotor-Masten für den neuen Bell-Invictus-Kampfhelikopter der U.S. Army. Pankl erzielt bereits circa 20 Mio. Euro Jahresumsatz im Defense-Bereich und rechnet hier mittelfristig mit zehn Prozent jährlichem Wachstum. Auch KTM-Geländemotorräder finden militärische Verwendung, etwa bei den ukrainischen Streitkräften. Somit könnte die Pierer-Gruppe vom Verteidigungstrend in mehreren Nischen profitieren. Da der Konzern jedoch gerade erst ein komplexes Sanierungsverfahren hinter sich hat, erscheint uns der Einstieg bei Pierer Mobility verfrüht.
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