Inflation: Noch keine Entspannung in Sicht
Von: Christian Scheid
31.10.22 / Angesichts der weiter steigenden Teuerung bleibt Inflationsschutz für Sparer und Investoren oberste Pflicht. Dazu stellen immer mehr Emittenten Zertifikate zur Verfügung. Wir geben ein Update.
Der Preisauftrieb in der Eurozone hält an. Im September kletterte die Inflationsrate auf 10,0 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch bei 9,1 Prozent gelegen hatte. Damit ist die Teuerungsrate erstmals seit Einführung des Euro im zweistelligen Prozentbereich. Wie auch in den Vormonaten waren die Energiepreise der wesentliche Preistreiber mit einem Plus von 40,8 Prozent. Doch auch der Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 11,8 Prozent belastet zunehmend, vor allem auch untere Einkommensgruppen in den verschiedenen Ländern des Währungsraums.
Um gegenzusteuern, hat die Europäische Zentralbank (EZB) angefangen, die geldpolitischen Zügel anzuziehen. Im September beschloss der EZB-Rat eine Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Solch eine starke Anhebung hat es seit Einführung des Euro-Bargelds noch nie gegeben. Aber obwohl weitere Zinsschritte bereits ausgemachte Sache sind, wird die Inflation voraussichtlich für längere Zeit über dem EZB-Zielwert von zwei Prozent bleiben. Die EZB rechnet inzwischen mit 8,1 Prozent Inflation im Gesamtjahr. 2023 soll die Inflation noch bei 5,5 Prozent liegen.
Für Sparer sind das schlechte Nachrichten: Die Zinsen steigen zwar. Doch die Inflation frisst das alles wieder auf. Die Folge: Die Realzinsen sind negativ, weswegen Anlagen auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto weiterhin ein Minusgeschäft bleiben. Wer daher nach Wegen sucht, um sein Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen, könnte einen Blick auf das Zertifikate-Angebot werfen. Einige Emittenten haben inzwischen Papiere im Programm, die einen Schutz vor der Teuerung beinhalten.
Beinahe ein Klassiker ist die Inflation Bonus & Sicherheit-Serie der Raiffeisen Centrobank (RCB). Diese Zertifikate mit hohem Sicherheitspuffer dienen als echter Inflationsausgleich, denn zum Fixkupon wird die Inflationsrate gemessen an der Änderung des HVPI für den Euroraum eins zu eins ausgezahlt. Aktuell ist bereits die 12. Auflage in der Zeichnung, dieses Mal mit einem Fixkupon von 2,0 Prozent p.a. (ISIN AT0000A30EK3).
Ebenfalls eine direkte Partizipation an der Inflationsrate bietet die Inflationsanleihe der Erste Group (ISIN AT0000A30FA1). Das Wertpapier wartet mit jährlichen Zinszahlungen aufwartet, deren Höhe an die Entwicklung der Inflationsrate im europäischen Währungsraum gekoppelt ist. Als Richtwert zur Berechnung der Inflation und somit auch für die Verzinsung der Anleihe dient der harmonisierte Verbraucherpreisindex ohne Tabakwaren für die Eurozone (HVPI ex Tabak). Der Index misst die durchschnittliche Preisveränderung aller Waren und Dienstleistungen, die von Privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden, und gilt daher als Gradmesser der europäischen Inflationsentwicklung. Der Vergleich eines monatlichen Indexstandes mit dem Vorjahr ergibt die Inflationsrate.
Für die Inflationsanleihe der Erste Group und deren Kuponhöhe ist dabei jeweils der Stand im Juli entscheidend. Unabhängig von der Entwicklung der Inflationsrate erhalten Anleger überdies einen Mindestkupon von 1,00 Prozent p.a. Eine kleine Rendite ist Investoren also auch selbst dann sicher, wenn die Inflation wider Erwarten verschwindet. Zudem ist die siebenjährige Anleihe mit einem vollen Kapitalschutz ausgestattet. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass der Anspruch auf die Rückzahlung des Nennbetrags nur zu Fälligkeit besteht. Zudem ist die Kapitalrückzahlung abhängig von der Bonität der Erste Group Bank AG (Emittentenrisiko).
Eine weitere Option ist es, in ausgewählte Aktien zu investieren, die in Zeiten hoher Inflation profitabel sind und Produkte anbieten, die auch in Inflationszeiten nachgefragt werden. Hierzu zählen etwa Papiere von Produzenten knapper Rohstoffe und fossiler Energieträger sowie Anbieter von absolut notwendigen täglichen Produkten und Dienstleistungen sowie defensiven Konsumgütern und defensive Software- und IT-Unternehmen. 100 solcher Titel umfasst der SGI Inflation Proxy Index, auf den Société Générale den passenden Tracker (ISIN DE000SN2F892) begeben hat.
Ein weiteres Beispiel ist der Europa Inflation Index, der neben neun Aktien auch das Zertifikat Xetra-Gold enthält, das mit physischem Gold hinterlegt ist. Bei der Aktienauswahl wird auf Titel mit starker Marktposition und hoher Preissezungsmacht geachtet. Mit einem Tracker (ISIN DE000DA0ABD6) von Morgan Stanley können Anleger partizipieren. Die Strategie des Inflation Influenced Index wiederum setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen – einem Aktien- und einem Rohstoffteil. Ziel ist es, in einem inflationären Umfeld den größtmöglichen Schutz zu bieten. Das entsprechende Zertifikat liefert Vontobel (ISIN DE000VX3DCQ5).
Der Preisauftrieb in der Eurozone hält an. Im September kletterte die Inflationsrate auf 10,0 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch bei 9,1 Prozent gelegen hatte. Damit ist die Teuerungsrate erstmals seit Einführung des Euro im zweistelligen Prozentbereich. Wie auch in den Vormonaten waren die Energiepreise der wesentliche Preistreiber mit einem Plus von 40,8 Prozent. Doch auch der Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 11,8 Prozent belastet zunehmend, vor allem auch untere Einkommensgruppen in den verschiedenen Ländern des Währungsraums.
Um gegenzusteuern, hat die Europäische Zentralbank (EZB) angefangen, die geldpolitischen Zügel anzuziehen. Im September beschloss der EZB-Rat eine Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Solch eine starke Anhebung hat es seit Einführung des Euro-Bargelds noch nie gegeben. Aber obwohl weitere Zinsschritte bereits ausgemachte Sache sind, wird die Inflation voraussichtlich für längere Zeit über dem EZB-Zielwert von zwei Prozent bleiben. Die EZB rechnet inzwischen mit 8,1 Prozent Inflation im Gesamtjahr. 2023 soll die Inflation noch bei 5,5 Prozent liegen.
Für Sparer sind das schlechte Nachrichten: Die Zinsen steigen zwar. Doch die Inflation frisst das alles wieder auf. Die Folge: Die Realzinsen sind negativ, weswegen Anlagen auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto weiterhin ein Minusgeschäft bleiben. Wer daher nach Wegen sucht, um sein Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen, könnte einen Blick auf das Zertifikate-Angebot werfen. Einige Emittenten haben inzwischen Papiere im Programm, die einen Schutz vor der Teuerung beinhalten.
Beinahe ein Klassiker ist die Inflation Bonus & Sicherheit-Serie der Raiffeisen Centrobank (RCB). Diese Zertifikate mit hohem Sicherheitspuffer dienen als echter Inflationsausgleich, denn zum Fixkupon wird die Inflationsrate gemessen an der Änderung des HVPI für den Euroraum eins zu eins ausgezahlt. Aktuell ist bereits die 12. Auflage in der Zeichnung, dieses Mal mit einem Fixkupon von 2,0 Prozent p.a. (ISIN AT0000A30EK3).
Ebenfalls eine direkte Partizipation an der Inflationsrate bietet die Inflationsanleihe der Erste Group (ISIN AT0000A30FA1). Das Wertpapier wartet mit jährlichen Zinszahlungen aufwartet, deren Höhe an die Entwicklung der Inflationsrate im europäischen Währungsraum gekoppelt ist. Als Richtwert zur Berechnung der Inflation und somit auch für die Verzinsung der Anleihe dient der harmonisierte Verbraucherpreisindex ohne Tabakwaren für die Eurozone (HVPI ex Tabak). Der Index misst die durchschnittliche Preisveränderung aller Waren und Dienstleistungen, die von Privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden, und gilt daher als Gradmesser der europäischen Inflationsentwicklung. Der Vergleich eines monatlichen Indexstandes mit dem Vorjahr ergibt die Inflationsrate.
Für die Inflationsanleihe der Erste Group und deren Kuponhöhe ist dabei jeweils der Stand im Juli entscheidend. Unabhängig von der Entwicklung der Inflationsrate erhalten Anleger überdies einen Mindestkupon von 1,00 Prozent p.a. Eine kleine Rendite ist Investoren also auch selbst dann sicher, wenn die Inflation wider Erwarten verschwindet. Zudem ist die siebenjährige Anleihe mit einem vollen Kapitalschutz ausgestattet. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass der Anspruch auf die Rückzahlung des Nennbetrags nur zu Fälligkeit besteht. Zudem ist die Kapitalrückzahlung abhängig von der Bonität der Erste Group Bank AG (Emittentenrisiko).
Eine weitere Option ist es, in ausgewählte Aktien zu investieren, die in Zeiten hoher Inflation profitabel sind und Produkte anbieten, die auch in Inflationszeiten nachgefragt werden. Hierzu zählen etwa Papiere von Produzenten knapper Rohstoffe und fossiler Energieträger sowie Anbieter von absolut notwendigen täglichen Produkten und Dienstleistungen sowie defensiven Konsumgütern und defensive Software- und IT-Unternehmen. 100 solcher Titel umfasst der SGI Inflation Proxy Index, auf den Société Générale den passenden Tracker (ISIN DE000SN2F892) begeben hat.
Ein weiteres Beispiel ist der Europa Inflation Index, der neben neun Aktien auch das Zertifikat Xetra-Gold enthält, das mit physischem Gold hinterlegt ist. Bei der Aktienauswahl wird auf Titel mit starker Marktposition und hoher Preissezungsmacht geachtet. Mit einem Tracker (ISIN DE000DA0ABD6) von Morgan Stanley können Anleger partizipieren. Die Strategie des Inflation Influenced Index wiederum setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen – einem Aktien- und einem Rohstoffteil. Ziel ist es, in einem inflationären Umfeld den größtmöglichen Schutz zu bieten. Das entsprechende Zertifikat liefert Vontobel (ISIN DE000VX3DCQ5).
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