Indexumstellungen: Bewegung im deutschen Leitindex
Von: Christian Scheid
25.08.20 / Im DAX wurde die Pleite-Aktie Wirecard durch die Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero ersetzt. Doch der nächste Wechsel zeichnet sich bereits ab. Im ATX wird wohl alles beim Alten bleiben.
Die Entscheidung ist gefallen: Nach dem Pleiteskandal um Wirecard gibt es nun eine neue Regel für die Zusammensetzung des Deutschen Aktienindex (DAX). Demnach werden insolvente Unternehmen mit einer Frist von zwei Handelstagen aus dem deutschen Leitindex geworfen. Die Regeln sind am 19. August in Kraft getreten, Änderungen wurden um 22 Uhr des gleichen Tages bekanntgegeben und werden nach Marktschluss am 21. August umgesetzt. Die neue Zusammensetzung des Auswahlbarometers gilt seit dem 24. August.
Grundlage der Bestimmung des Nachfolgers war die Rangliste Aktienindizes vom Juli. Auf dieser Basis war der Aktie des Essenslieferdienstes Delivery Hero der DAX-Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Denn die Papiere erfüllten die Anforderungen hinsichtlich Börsenwert und Handelsumsatz mit den Rängen 27 und 33. Mitfavorit Symrise hatte mit den Plätzen 25 und 38 das Nachsehen. Mit der Aufnahme in die oberste deutsche Börsenliga dürfte das Investoreninteresse an Delivery Hero deutlich steigen.
Zumal Delivery Hero auch abgesehen von dem DAX-Aufstieg interessant ist. Der Essenslieferdienst profitiert stark vom Trend zum Bestellen von Essen im Internet während der Pandemie. Im zweiten Quartal verdoppelten sich die Bestellungen fast auf 281 Mio., das bestellte Bruttowarenvolumen wuchs um rund zwei Drittel auf 2,8 Mrd. Euro. Gleichzeitig kletterte der Umsatz um 96 Prozent auf 612 Mio. Euro. Aufgrund des starken Wachstums in der Corona-Krise schraubte das Unternehmen die Prognosen für das Gesamtjahr in die Höhe. Nun rechnet der DAX-Neuling für 2020 mit einem Umsatz zwischen 2,6 Mrd. und 2,8 Mrd. Euro, bisher waren es 2,4 Mrd. bis 2,6 Mrd. Euro.
Interessant ist vor diesem Hintergrund eine Spekulation mit einem Discount Call-Optionsschein (ISIN DE000HZ9GMD8) von UniCredit onemarkets. Er eröffnet im Dezember 2020 die Chance auf einen Ertrag von 30,2 Prozent, wenn der Aktienkurs dann auf oder über 80 Euro steht. Angesichts der aktuellen Notiz von rund 96 Euro ist also sogar ein deutlicher Rücksetzer erlaubt. Wegen des Totalverlustrisikos – wenn die Aktie am Ende bei 75 Euro oder tiefer steht – sollte der Einsatz begrenzt werden. Interessant: Bereits in wenigen Wochen könnte es zum nächsten Wechsel kommen. Denn der Platz des DAX-Mitglieds Covestro ist stark gefährdet. Als Nachrückkandidat kommt Qiagen in Frage. Die Entscheidung dazu fällt die Deutsche Börse bereits am 3. September.
Wir favorisieren ein Discount-Zertifikat der DZ BANK (ISIN DE000DF9F1D5). Es bietet einen Maximalertrag von 13,9 Prozent. Dieser wird erreicht, wenn die Qiagen-Aktie am Bewertungstag, dem 17. Dezember 2021, bei 44 Euro oder höher steht. Dazu müsste die Aktie also um 1 Prozent zulegen. Der Rabatt im Vergleich zum Direktinvestment beträgt 11,4 Prozent. Dadurch eröffnet sich auch bei einem Seitwärtstrend ein attraktiver Ertrag von 12,8 Prozent.
Eine Änderung im ATX wird indes immer unwahrscheinlicher. Aktuell liegt zwar immer noch EVN „virtuell“ auf einem ATX-Rang, weil die Aktie im Frühjahr Telekom Austria nach Umsätzen überholt hatte und auch das Marktkapitalisierungskriterium erfüllt. Nach Berechnungen von Christian Drastil von Börse Social hat sich das Blatt aber wieder gewendet, so dass Telekom Austria in der August-Rangliste wieder vorne liegen dürfte. Die Entscheidung, ob es einen Wechsel gibt oder nicht, fällt das ATX-Komitee der Wiener Börse am 3. September. Umgesetzt würde ein möglicher Tausch am 18. September. Wir hatten im Hinblick auf den eventuellen ATX-Aufstieg von EVN in Z.AT 11.2020 ein Turbo-Zertifikat (ISIN AT0000A2FHS2) der Erste Group Bank empfohlen. Da das Szenario nun hinfällig ist, sollten Anleger Kasse machen – zumal der Schein seitdem leicht zugelegt hat.
Grundlage der Bestimmung des Nachfolgers war die Rangliste Aktienindizes vom Juli. Auf dieser Basis war der Aktie des Essenslieferdienstes Delivery Hero der DAX-Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Denn die Papiere erfüllten die Anforderungen hinsichtlich Börsenwert und Handelsumsatz mit den Rängen 27 und 33. Mitfavorit Symrise hatte mit den Plätzen 25 und 38 das Nachsehen. Mit der Aufnahme in die oberste deutsche Börsenliga dürfte das Investoreninteresse an Delivery Hero deutlich steigen.
Zumal Delivery Hero auch abgesehen von dem DAX-Aufstieg interessant ist. Der Essenslieferdienst profitiert stark vom Trend zum Bestellen von Essen im Internet während der Pandemie. Im zweiten Quartal verdoppelten sich die Bestellungen fast auf 281 Mio., das bestellte Bruttowarenvolumen wuchs um rund zwei Drittel auf 2,8 Mrd. Euro. Gleichzeitig kletterte der Umsatz um 96 Prozent auf 612 Mio. Euro. Aufgrund des starken Wachstums in der Corona-Krise schraubte das Unternehmen die Prognosen für das Gesamtjahr in die Höhe. Nun rechnet der DAX-Neuling für 2020 mit einem Umsatz zwischen 2,6 Mrd. und 2,8 Mrd. Euro, bisher waren es 2,4 Mrd. bis 2,6 Mrd. Euro.
Interessant ist vor diesem Hintergrund eine Spekulation mit einem Discount Call-Optionsschein (ISIN DE000HZ9GMD8) von UniCredit onemarkets. Er eröffnet im Dezember 2020 die Chance auf einen Ertrag von 30,2 Prozent, wenn der Aktienkurs dann auf oder über 80 Euro steht. Angesichts der aktuellen Notiz von rund 96 Euro ist also sogar ein deutlicher Rücksetzer erlaubt. Wegen des Totalverlustrisikos – wenn die Aktie am Ende bei 75 Euro oder tiefer steht – sollte der Einsatz begrenzt werden. Interessant: Bereits in wenigen Wochen könnte es zum nächsten Wechsel kommen. Denn der Platz des DAX-Mitglieds Covestro ist stark gefährdet. Als Nachrückkandidat kommt Qiagen in Frage. Die Entscheidung dazu fällt die Deutsche Börse bereits am 3. September.
Wir favorisieren ein Discount-Zertifikat der DZ BANK (ISIN DE000DF9F1D5). Es bietet einen Maximalertrag von 13,9 Prozent. Dieser wird erreicht, wenn die Qiagen-Aktie am Bewertungstag, dem 17. Dezember 2021, bei 44 Euro oder höher steht. Dazu müsste die Aktie also um 1 Prozent zulegen. Der Rabatt im Vergleich zum Direktinvestment beträgt 11,4 Prozent. Dadurch eröffnet sich auch bei einem Seitwärtstrend ein attraktiver Ertrag von 12,8 Prozent.
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