„Gold ist und bleibt unterbewertet“
Von: Christian Scheid
James Turk von GoldMoney über die aktuelle Konsolidierung des Goldpreises, die weiteren Aussichten für das Edelmetall, seine Meinung zu Goldaktien und das Potenzial für Silber.

// Der Goldpreis hat kürzlich mit 1612 US-Dollar je Feinunze den tiefsten Stand seit Anfang Januar markiert, konnte sich seitdem aber erholen. Ist die Korrektur überstanden oder müssen sich Anleger auf weitere Kursverluste einstellen?
Es ist unmöglich die Zukunft vorherzusagen, da man nie genau weiß, wie sich der Markt entwickeln wird. Allerdings ist auch gar keine Wahrsagerei nötig, um sein Vermögen erfolgreiche anzulegen. Man muss lediglich unterbewertete und nützliche Anlagegüter identifizieren, kaufen und so lange halten, bis sie überbewertet oder eben nicht mehr nützlich sind. Gold ist schon seit Jahren unterbewertet und bleibt es auch weiterhin. Obwohl der Goldpreis in US-Dollar ausgedrückt nun seit zwölf Jahren in Folge angestiegen ist, bleibt Gold unterbewertet, weil der Dollar fast genauso schnell an Wert verliert, wie der Goldpreis gewinnt. Gold ist zudem auch weiterhin nützlich, weil es keinerlei Gegenparteirisiken hat. Da Gold ein Sachwert ist, basiert sein Wert nicht auf willkürlichen Versprechen. Vielmehr wird er vom Markt diktiert, oder in anderen Worten, von den zahlreichen Marktteilnehmern, die Gold wertschätzen. Diese haben den Nutzen und die einzigartigen Eigenschaften von Gold sowie die hohe Zuverlässigkeit des Edelmetalls, über seine 5000 Jahre alte Geschichte als Zahlungsmittel hinweg, erkannt.
// Wie schätzen Sie die langfristige Entwicklung des Goldpreises ein? Welche sind die Haupteinflussfaktoren?
Natürlich sind Angebot und Nachfrage die Haupteinflussfaktoren, die einen Preis bestimmen. Dementsprechend wird der Goldpreis durch Angebot und Nachfrage des Goldes sowie durch Angebot und Nachfrage der Währung, in welcher der Goldpreis ausgedrückt wird, bestimmt. Das Angebot an Gold beläuft sich auf die 160.000 Tonnen des Edelmetalls, die im Laufe der Geschichte abgebaut wurden. Durch neuen Goldminenabbau steigt die Menge jährlich um 1,75 Prozent. Das Angebot an US-Dollar oder einer beliebigen anderen nationalen Währung kann hingegen stark variieren und ist abhängig von den Geldpolitiken, welche die Zentralbanken jeweils aktuell verfolgen. Noch wichtiger ist allerdings die relative Nachfrage. Sobald sich Menschen um die Sicherheit ihres Papiergeldes sorgen, tendieren sie ganz natürlich in Richtung Gold. Die anhaltende globale Finanzkrise ist ein Grund dafür, dass so viele Menschen ihre Ersparnisse in Gold anstelle von nationalen Währungen halten. Als logische Konsequenz ist der Goldpreis in den vergangenen Jahren, in allen Währungen weltweit, kontinuierlich angestiegen.
// Aus welchen Gründen sollten Anleger in Gold investieren?
Gold ist Geld, daher „investiert“ man nicht in Gold. Schließlich hat Gold weder eine Bilanz, ein Management-Team, noch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder ein anderes Merkmal, welches ein Investment von Geld unterscheidet. Wenn man also Gold kauft, dann spart man Geld, was eines der Gründe ist, Gold zu kaufen. Geldersparnisse sind ein wichtiger Bestandteil des eigenen Vermögensportfolios. Allerdings macht es keinen Sinn heutzutage noch nationale Währungen zu sparen, weil man dabei nicht genügend Zinsen erwirtschaftet, um das Währungsrisiko auszugleichen. Gold hingegen erhält die eigene Kaufkraft. Daher sollte jeder einen Anteil seiner Ersparnisse in Gold halten. In der Tat empfehle ich, Gold kontinuierlich zu kaufen und anzusparen, solange das Edelmetall unterbewertet bleibt.
// Wie können Anleger von dem erwarteten Anstieg profitieren? Welchen Depotanteil empfehlen Sie?
Gold wird die Kaufkraft jener erhalten, die es besitzen. Das Gold, das jetzt gespart wird, kann in Zukunft ausgegeben werden, wenn Gold überbewertet ist – etwa um einen Gebrauchsgegenstand zu kaufen oder für ein Investment. Es ist schwierig, eine pauschale Empfehlung abzugeben, wie viel Gold man besitzen sollte, weil die Umstände von Einzelpersonen völlig verschieden sind. Doch angesichts des derzeitigen globalen geldwirtschaftlichen Umfelds und des günstigen Goldpreises, empfehle ich, sich beim Prozentanteil von Gold im Portfolio am eigenen Alter zu orientieren. Ist man also 30, sollte man etwa 30 Prozent seines Vermögens in Gold halten. Mit zunehmendem Alter wird man auf ganz natürliche Weise etwas konservativer und sollte daher auch mehr Gold besitzen als in jungen Jahren. Mit 65 sollte man beispielsweise auch etwa 65 Prozent des eigenen Vermögens in Gold halten.
// Sehen Sie Chancen bei Aktien von Minen-Konzernen? Welche Papiere empfehlen Sie konkret?
Minenaktien sind sehr stark unterbewertet, wenn ich von meinen Modellen ausgehe, bei denen ich die aktuellen Preise mit historischen Normen vergleiche. Allerdings sind Minenaktien ein Investment, während Gold Geld ist. Diese beiden Vermögenswerte sind sehr unterschiedlich, daher ist eine Investition in Minenaktien nicht für jeden das richtige.
// Wie beurteilen Sie Silber? Eine Alternative zu Gold?
Langfristig bin ich bei Silber sogar noch optimistischer als bei Gold. Aber Silber ist auch volatiler als Gold und daher nicht für jeden eine gute Entscheidung. Wenn Sie aber Silber kaufen möchten, empfehle ich, Ihnen Ihr in Edelmetallen gehaltenes Vermögen aufzuteilen, mit einer Gewichtung von 75 Prozent auf den Goldanteil und 25 Prozent auf Silber.
Zur Person: James Turk ist Vorsitzender von GoldMoney – einem 2001 von ihm gegründeten Spezialisten für die Lagerung von physischem Gold, Silber, Platin und Palladium in Hochsicherheitstresoren in London, Zürich und Hongkong. Turk ist zudem Autor zahlreicher Monographien und Artikel über Geld und das Bankwesen. Vieles davon kann kostenlos auf seiner Website eingesehen werden: www.fgmr.com.
Weitere Hintergrundinformationen zum Goldmarkt bietet auch die Onlinepräsenz des Unternehmens. Wer Gold kaufen, lagern oder sparen möchte, kann sich hier ausführlich informieren www.goldmoney.com/de >>>
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// Der Goldpreis hat kürzlich mit 1612 US-Dollar je Feinunze den tiefsten Stand seit Anfang Januar markiert, konnte sich seitdem aber erholen. Ist die Korrektur überstanden oder müssen sich Anleger auf weitere Kursverluste einstellen?
Es ist unmöglich die Zukunft vorherzusagen, da man nie genau weiß, wie sich der Markt entwickeln wird. Allerdings ist auch gar keine Wahrsagerei nötig, um sein Vermögen erfolgreiche anzulegen. Man muss lediglich unterbewertete und nützliche Anlagegüter identifizieren, kaufen und so lange halten, bis sie überbewertet oder eben nicht mehr nützlich sind. Gold ist schon seit Jahren unterbewertet und bleibt es auch weiterhin. Obwohl der Goldpreis in US-Dollar ausgedrückt nun seit zwölf Jahren in Folge angestiegen ist, bleibt Gold unterbewertet, weil der Dollar fast genauso schnell an Wert verliert, wie der Goldpreis gewinnt. Gold ist zudem auch weiterhin nützlich, weil es keinerlei Gegenparteirisiken hat. Da Gold ein Sachwert ist, basiert sein Wert nicht auf willkürlichen Versprechen. Vielmehr wird er vom Markt diktiert, oder in anderen Worten, von den zahlreichen Marktteilnehmern, die Gold wertschätzen. Diese haben den Nutzen und die einzigartigen Eigenschaften von Gold sowie die hohe Zuverlässigkeit des Edelmetalls, über seine 5000 Jahre alte Geschichte als Zahlungsmittel hinweg, erkannt.
// Wie schätzen Sie die langfristige Entwicklung des Goldpreises ein? Welche sind die Haupteinflussfaktoren?
Natürlich sind Angebot und Nachfrage die Haupteinflussfaktoren, die einen Preis bestimmen. Dementsprechend wird der Goldpreis durch Angebot und Nachfrage des Goldes sowie durch Angebot und Nachfrage der Währung, in welcher der Goldpreis ausgedrückt wird, bestimmt. Das Angebot an Gold beläuft sich auf die 160.000 Tonnen des Edelmetalls, die im Laufe der Geschichte abgebaut wurden. Durch neuen Goldminenabbau steigt die Menge jährlich um 1,75 Prozent. Das Angebot an US-Dollar oder einer beliebigen anderen nationalen Währung kann hingegen stark variieren und ist abhängig von den Geldpolitiken, welche die Zentralbanken jeweils aktuell verfolgen. Noch wichtiger ist allerdings die relative Nachfrage. Sobald sich Menschen um die Sicherheit ihres Papiergeldes sorgen, tendieren sie ganz natürlich in Richtung Gold. Die anhaltende globale Finanzkrise ist ein Grund dafür, dass so viele Menschen ihre Ersparnisse in Gold anstelle von nationalen Währungen halten. Als logische Konsequenz ist der Goldpreis in den vergangenen Jahren, in allen Währungen weltweit, kontinuierlich angestiegen.
// Aus welchen Gründen sollten Anleger in Gold investieren?
Gold ist Geld, daher „investiert“ man nicht in Gold. Schließlich hat Gold weder eine Bilanz, ein Management-Team, noch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder ein anderes Merkmal, welches ein Investment von Geld unterscheidet. Wenn man also Gold kauft, dann spart man Geld, was eines der Gründe ist, Gold zu kaufen. Geldersparnisse sind ein wichtiger Bestandteil des eigenen Vermögensportfolios. Allerdings macht es keinen Sinn heutzutage noch nationale Währungen zu sparen, weil man dabei nicht genügend Zinsen erwirtschaftet, um das Währungsrisiko auszugleichen. Gold hingegen erhält die eigene Kaufkraft. Daher sollte jeder einen Anteil seiner Ersparnisse in Gold halten. In der Tat empfehle ich, Gold kontinuierlich zu kaufen und anzusparen, solange das Edelmetall unterbewertet bleibt.
// Wie können Anleger von dem erwarteten Anstieg profitieren? Welchen Depotanteil empfehlen Sie?
Gold wird die Kaufkraft jener erhalten, die es besitzen. Das Gold, das jetzt gespart wird, kann in Zukunft ausgegeben werden, wenn Gold überbewertet ist – etwa um einen Gebrauchsgegenstand zu kaufen oder für ein Investment. Es ist schwierig, eine pauschale Empfehlung abzugeben, wie viel Gold man besitzen sollte, weil die Umstände von Einzelpersonen völlig verschieden sind. Doch angesichts des derzeitigen globalen geldwirtschaftlichen Umfelds und des günstigen Goldpreises, empfehle ich, sich beim Prozentanteil von Gold im Portfolio am eigenen Alter zu orientieren. Ist man also 30, sollte man etwa 30 Prozent seines Vermögens in Gold halten. Mit zunehmendem Alter wird man auf ganz natürliche Weise etwas konservativer und sollte daher auch mehr Gold besitzen als in jungen Jahren. Mit 65 sollte man beispielsweise auch etwa 65 Prozent des eigenen Vermögens in Gold halten.
// Sehen Sie Chancen bei Aktien von Minen-Konzernen? Welche Papiere empfehlen Sie konkret?
Minenaktien sind sehr stark unterbewertet, wenn ich von meinen Modellen ausgehe, bei denen ich die aktuellen Preise mit historischen Normen vergleiche. Allerdings sind Minenaktien ein Investment, während Gold Geld ist. Diese beiden Vermögenswerte sind sehr unterschiedlich, daher ist eine Investition in Minenaktien nicht für jeden das richtige.
// Wie beurteilen Sie Silber? Eine Alternative zu Gold?
Langfristig bin ich bei Silber sogar noch optimistischer als bei Gold. Aber Silber ist auch volatiler als Gold und daher nicht für jeden eine gute Entscheidung. Wenn Sie aber Silber kaufen möchten, empfehle ich, Ihnen Ihr in Edelmetallen gehaltenes Vermögen aufzuteilen, mit einer Gewichtung von 75 Prozent auf den Goldanteil und 25 Prozent auf Silber.
Zur Person: James Turk ist Vorsitzender von GoldMoney – einem 2001 von ihm gegründeten Spezialisten für die Lagerung von physischem Gold, Silber, Platin und Palladium in Hochsicherheitstresoren in London, Zürich und Hongkong. Turk ist zudem Autor zahlreicher Monographien und Artikel über Geld und das Bankwesen. Vieles davon kann kostenlos auf seiner Website eingesehen werden: www.fgmr.com.
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