Discount-Zertifikate: Clever mit Rabatt einsteigen
Discount-Zertifikate sind eine feine Sache. Grundsätzlich können solche Papiere Verlustrisiken reduzieren. Denn sie notieren gegenüber dem zugrunde liegenden Basiswert, zum Beispiel ein Index oder eine Einzelaktie, mit einem Abschlag (Discount). Das bedeutet, der Anleger kann das Zertifikat zu einem geringeren Preis kaufen als den Basiswert. Dieser Discount sichert jedoch nicht nur einen Renditevorsprung gegenüber dem Direktinvestment, sondern bildet auch einen Sicherheitspuffer.
Verluste erleiden Anleger erst, wenn der Basiswert unter den Kaufpreis des Discount-Zertifikats sinkt. Das Rabatt-Papier bietet somit den Vorteil, auch in seitwärts tendierenden Märkten oder bei leicht sinkenden Kursen eine positive Rendite zu erzielen. Der anfängliche Discount baut sich bis zum Fälligkeitstag vollständig ab. Daraus resultiert dann der Gewinn.
Dass Discount-Zertifikate trotz der Sicherheitsmerkmale echte Renditebringer sind, zeigt die jüngste Ausgabe der „Discount-Zertifikate-Studie“ der Deutschen Bank. Untersucht wurden insgesamt 144.540 Discount-Zertifikate vom X-markets-Team der Deutschen Bank, die nach dem 4. November 1999 emittiert wurden und deren Laufzeit bis zum 31. Dezember 2017 endete. In diesen 18 Jahren erlebte die Börse längere Aufwärtsphasen, musste aber auch starke Rückschläge verkraften.
Die wichtigsten Ergebnisse: 79,1 Prozent der untersuchten Discount-Zertifikate wiesen über die jeweilige Produktlaufzeit eine positive Wertentwicklung auf. Bei den Basiswerten traf dies nur auf 61,6 Prozent zu. Dabei haben sich 55,9 Prozent der Discount-Zertifikate besser entwickelt als der Basiswert. 18,5 Prozent der Rabatt-Papiere brachten den Anlegern eine positive Rendite, obwohl sich der Basiswert in der jeweils selben Zeitspanne negativ entwickelte. Und: 60,3 Prozent der Discount-Zertifikate erzielten im betreffenden Zeitraum ihre maximale Rendite.
„Wie in den Jahren zuvor bevorzugten Investoren Discount-Zertifikate auf deutsche Indizes“, heißt es in der Studie. „Discount-Zertifikate auf den DAX bleiben die erste Wahl der Investoren. Ein hoher Anteil von Discount-Zertifikaten bezieht sich auf europäische Indizes, gefolgt von amerikanischen.“ Ein interessantes Papier auf den ATX ist beispielsweise von UniCredit onemarkets erhältlich (ISIN DE000HX1ZBX8).
Das Wertpapier bietet einen maximal möglichen Ertrag von 8,7 Prozent. Dieser wird erreicht, wenn der Wiener Leitindex am Beobachtungstag, dem 21. Juni 2019, bei 3.500 Punkten oder höher steht. Dazu müsste der ATX noch um knapp 2,1 Prozent zulegen. Der Rabatt im Vergleich zum Direktinvestment beträgt 6,1 Prozent. Dadurch eröffnet sich auch bei einem Seitwärtstrend des ATX ein attraktiver Ertrag von 6,5 Prozent. Ins Minus rutschen Anleger mit dem Discounter erst dann, wenn der Index am Ende unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses unterhalb des aktuellen Briefkurses des Discount-Zertifikats steht. Aktuell entspricht dieser einem ATX-Stand von 3.219 Punkten.
Von den Discount-Zertifikaten auf einzelne Aktien entwickelten sich 56,9 Prozent aller untersuchten Papiere besser als der zugrunde liegende Basiswert. „Grundsätzlich kann man erkennen, dass bei Aktien, die sich während der Laufzeit der Zertifikate eher seitwärts oder negativ entwickelt haben, Discount-Zertifikate die bessere Rendite erzielten. Bei überdurchschnittlichen Kursgewinnen der Aktie konnten die Discount-Zertifikate aufgrund ihrer Struktur nicht mit der Wertentwicklung mithalten“, so die Autoren der Discount-Zertifikate-Studie fest. Weil sich bei Discountern die Konditionen mit steigender Volatilität verbessern, halten wir aufgrund des aktuellen Kursrutsches ein Papier auf Facebook (ISIN DE000DM7UXB3) der Deutschen Bank für aussichtsreich. Selbst bei einem weiteren 6,4-prozentigen Kursrutsch der Aktie ermöglicht es im Dezember 2018 einen Ertrag von 5,4 Prozent.
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