Öl: Chancen nach dem Absturz
Von: Christian Scheid
07.04.20 / Einbrechende Nachfrage und stark steigendes Angebot: Der Ölpreis bekommt gleich von zwei Seiten Druck. Wer mit Zertifikaten auf eine Gegenbewegung setzen möchte, muss aufpassen!
Man muss lange zurückschauen, um eine Rohölnotierung um die 20 Dollar pro Fass zu finden: Nicht einmal auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2018/2019 unterschritt der Preis die 30-Dollar-Marke. Ende 2001 waren die Ölnotierungen das letzte Mal auf 20 Dollar gefallen – als Folge des Terroranschlags vom 11. September 2001. Aktuell gerät der Preis gleich von beiden Seiten unter massiven Druck. Die Nachfrage hat in kurzer Zeit durch das Coronavirus und den Versuch, die Verbreitung einzudämmen, rapide abgenommen: Fluggesellschaften streichen weltweit ihre Flugpläne zusammen und Produktionsanlagen werden stillgelegt oder deutlich eingeschränkt.
Doch auch das Angebot steigt. Denn der Versuch der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) mit Russland zusammen durch die Begrenzung der Fördermenge das Angebot zu reduzieren und so den Preis zu stützen, misslang. Russland erteilte dem Ansinnen eine Absage, worauf Saudi-Arabien den Ölmarkt überschwemmte mit dem Ziel, den Preisrückgang durch eine höhere Absatzmenge zu kompensieren. Der Preis brach in der Nacht auf den 9. März um 30 Prozent und hat danach seine Talfahrt fortgesetzt.
Wie es kurzfristig weitergeht, ist kaum vorherzusagen. Negative Nachrichten im Zusammenhang mit dem Coronavirus dürften zunächst anhalten. Denn Saudi-Arabien ist dabei, die Produktion auf das Maximum zu steigern. Und doch, um langfristige Positionen in Rohöl aufzubauen, ist jetzt wohl nicht der schlechteste Moment. Anleger haben dazu verschiedene Möglichkeiten. Sie können in Aktien aussichtsreicher Ölkonzerne investieren, um an der Preisentwicklung indirekt teilzuhaben. Oder sie investieren in Öl direkt. Allerdings kann das gefährlich sein. Denn Öl notiert derzeit in einer extremen „Contango“-Situation. So kostet Brent mit Lieferfälligkeit Dezember derzeit 37,80 Dollar je Fass – rund 4,80 Dollar mehr als Öl zur sofortigen Lieferung.
Dadurch haben Anleger das Nachsehen, wenn sie auf Öl-Tracker oder -ETCs setzen. Denn weil den Papieren in der Regel der nächstfällige Future zugrunde liegt, muss er vom Emittenten regelmäßig ersetzt („gerollt“) werden. Wenn Öl wie derzeit in Contango notiert, fallen bei diesem Vorgang Rollverluste an. Beim Investment in die Aktien von Ölproduzenten, die ebenfalls stark gelitten haben und bei einer Erholung der Ölpreise überproportional profitieren dürften, sind Rollverluste kein Thema.
Der Vontobel Oil-Strategy-Index macht beides: Je nach Form der Ölpreis-Futures-Kurve bildet er phasenweise ein Investment entweder in Aktien oder in Futures ab. Um Rollverluste bei Contango zu minimieren, folgt der Index in dieser Situation Öl-Aktien. Liegt hingegen eine Backwardation-Situation vor, reflektiert der Oil-Strategy-Index ein Investment in Futures und partizipiert an möglichen Rollgewinnen. Das zugehörige Partizipations-Zertifikat von Vontobel bildet den Index „eins zu eins“ ab. Die Management-Gebühr beträgt 1,2 Prozent p.a. (ISIN DE000VN6SG00).
Auch mit einem Capped Bonuszertifikat (ISIN DE000PX9WHY3) von BNP Paribas, das sich auf den WTI Dezember-Future bezieht, können Anleger Rollverluste umgehen. Falls dieser Future (aktuell 31,81 Dollar) während der Restlaufzeit von gut sieben Monaten niemals auf oder unter 25 Dollar je Fass fällt, ist mit dem Zertifikat eine Rendite von maximal 19,0 Prozent drin. Mit Discountern wiederum lässt sich risikoreduziert auf Öl setzen – etwa mit einem Papier von Vontobel auf den WTI September-Future (ISIN DE000VP1N1N3).
Bei Fälligkeit im August 2020 orientiert sich die Rückzahlung des Zertifikats an der Kursentwicklung dieses Basiswertes. Die maximale Rückzahlung ist auf 28,00 Dollar begrenzt. Das bedeutet: Sollte der Future am Bewertungstag höher stehen, wird die Kursentwicklung nur bis höchstens 28,00 Dollar angerechnet. Aktuell notiert der Future bei 33,16 Dollar. Der Kurs dürfe also um bis zu 5,16 Dollar oder 15,6 Prozent fallen, ohne die Maximalrendite zu gefährden. Aufgrund der derzeit hohen Volatilität wartet das Zertifikat mit interessanten Konditionen auf. Die Maximalrendite von aktuell 14,3 Prozent kann je nach Euro-Dollar-Wechselkurs am Laufzeitende noch höher oder niedriger ausfallen.
Wie es kurzfristig weitergeht, ist kaum vorherzusagen. Negative Nachrichten im Zusammenhang mit dem Coronavirus dürften zunächst anhalten. Denn Saudi-Arabien ist dabei, die Produktion auf das Maximum zu steigern. Und doch, um langfristige Positionen in Rohöl aufzubauen, ist jetzt wohl nicht der schlechteste Moment. Anleger haben dazu verschiedene Möglichkeiten. Sie können in Aktien aussichtsreicher Ölkonzerne investieren, um an der Preisentwicklung indirekt teilzuhaben. Oder sie investieren in Öl direkt. Allerdings kann das gefährlich sein. Denn Öl notiert derzeit in einer extremen „Contango“-Situation. So kostet Brent mit Lieferfälligkeit Dezember derzeit 37,80 Dollar je Fass – rund 4,80 Dollar mehr als Öl zur sofortigen Lieferung.
Dadurch haben Anleger das Nachsehen, wenn sie auf Öl-Tracker oder -ETCs setzen. Denn weil den Papieren in der Regel der nächstfällige Future zugrunde liegt, muss er vom Emittenten regelmäßig ersetzt („gerollt“) werden. Wenn Öl wie derzeit in Contango notiert, fallen bei diesem Vorgang Rollverluste an. Beim Investment in die Aktien von Ölproduzenten, die ebenfalls stark gelitten haben und bei einer Erholung der Ölpreise überproportional profitieren dürften, sind Rollverluste kein Thema.
Der Vontobel Oil-Strategy-Index macht beides: Je nach Form der Ölpreis-Futures-Kurve bildet er phasenweise ein Investment entweder in Aktien oder in Futures ab. Um Rollverluste bei Contango zu minimieren, folgt der Index in dieser Situation Öl-Aktien. Liegt hingegen eine Backwardation-Situation vor, reflektiert der Oil-Strategy-Index ein Investment in Futures und partizipiert an möglichen Rollgewinnen. Das zugehörige Partizipations-Zertifikat von Vontobel bildet den Index „eins zu eins“ ab. Die Management-Gebühr beträgt 1,2 Prozent p.a. (ISIN DE000VN6SG00).
Auch mit einem Capped Bonuszertifikat (ISIN DE000PX9WHY3) von BNP Paribas, das sich auf den WTI Dezember-Future bezieht, können Anleger Rollverluste umgehen. Falls dieser Future (aktuell 31,81 Dollar) während der Restlaufzeit von gut sieben Monaten niemals auf oder unter 25 Dollar je Fass fällt, ist mit dem Zertifikat eine Rendite von maximal 19,0 Prozent drin. Mit Discountern wiederum lässt sich risikoreduziert auf Öl setzen – etwa mit einem Papier von Vontobel auf den WTI September-Future (ISIN DE000VP1N1N3).
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