Wirecard: 3 mögliche Szenarien
Von: Christian Scheid
11.06.19 / Wie der Wirecard-Krimi enden wird, ist ungewiss. Aus unserer Sicht sind drei Varianten denkbar. Wir stellen Ihnen für jedes Szenario ein passendes, aussichtsreiches Zertifikat vor.
Anleger, die in Wirecard investiert sind, brauchen starke Nerven. Nach der Veröffentlichung des ersten Artikels in der Onlineausgabe der Financial Times (FT) Ende Jänner, der gravierende Vorwürfe der Bilanzmanipulation gegen den Zahlungsdienstleister enthielt, halbierte sich der Aktienkurs in kurzer Zeit. Danach kam es zu einem Rebound von in der Spitze fast 90 Prozent.
Seit Monaten wechseln sich Hiobsbotschaften und Jubelmeldungen ab. Für Beruhigung sorgte Wirecard vor allem mit der Vorlage der 2018er-Bilanz, der die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young ein uneingeschränktes Testat erteilte. Allerdings könnte es diesbezüglich aufgrund der noch laufenden Ermittlungen der Behörden in Singapur durchaus zu einer Neueinschätzung kommen. Für einen großen Kursschub sorgte zudem die Nachricht, wonach der japanische Softbank-Konzern via Wandelanleihe mit mehr als fünf Prozent bei Wirecard einsteigen will.
Dem stehen neue Berichte gegenüber, in denen Großteile des Umsatzes und Gewinns von Wirecard angezweifelt werden. Der Finanz-Blog finanz-szene.de hat aufgedeckt, dass die in Dubai ansässige Wirecard-Tochter 2018 für weit mehr als die Hälfte des Konzerngewinns gesorgt habe. Über einen Internet-Auftritt verfüge die Firma ebenso wenig wie über einen öffentlich einsehbaren Jahresabschluss. Zudem berichtete das Handelsblatt, dass Wirecard an betrügerischen Trading-Webseiten verdient haben soll. Die Aktie brach daraufhin bis auf fast 130 Euro ein. Zur anschließenden Erholung trugen die Stellungnahmen der Münchner auf ihrer Homepage sowie ein Tweet von Vorstandschef Markus Braun, dass Wirecard auf ein herausragendes erstes Halbjahr zusteuere, bei. Wie geht es nun weiter? Drei Szenarien sind denkbar.
1. Der Schlagabtausch geht weiter. Kurseinbrüche und Erholungen wechseln sich ab. In diesem Szenario, dem wir eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent einräumen, ist ein Inline-Optionsschein (ISIN DE000ST8W2D2) von Société Générale interessant. Bleibt der Kurs bis Dezember 2019 zwischen 80 und 200 Euro, generiert der Schein einen Ertrag von 19 Prozent. Auch der StayLow-Optionsschein (ISIN DE000ST87T28) von Société Générale, mit dem wir darauf setzen, dass die Aktie kein neues Allzeithoch erreicht, bleibt interessant. Um die hohe Volatilität auszunutzen, kommen zudem Aktienanleihen in Betracht. Ein Papier (ISIN DE000HVB3J43) von UniCredit onemarkets ist mit einem Kupon von 9,00 Prozent p.a. ausgestattet, der am Laufzeitende in 15 Monaten in jedem Fall zur Auszahlung kommt. Zudem kann die Aktienanleihe unter bestimmten Voraussetzungen zum Nennwert getilgt werden. Dazu wird am Laufzeitende (Bewertungstag) überprüft, wo der Basiswert notiert. Wenn die Wirecard-Aktie auf oder über 80 Prozent ihres Referenzpreises am anfänglichen Bewertungstag notiert, wird die Aktienanleihe zu 100 Prozent des Nennbetrags und mit der vorgesehenen Zinszahlung zurückgezahlt. Sollte der Schlusskurs am Bewertungstag unter dem Ausübungspreis liegen, bekommen Anleger Aktien geliefert, wobei die Aktienanzahl zu Laufzeitbeginn festgelegt wird. In diesem Fall kann ein Kapitalverlust entstehen, nämlich dann, wenn die vorgesehene Zinszahlung nicht ausreicht, um den mit dem Basiswert entstandenen Kursverlust auszugleichen. Ein eventueller Bruchteil des Basiswerts wird nicht geliefert, sondern es wird stattdessen ein entsprechender Geldbetrag je Aktienanleihe ausgezahlt.
2. Die Vorwürfe erweisen sich als haltlos. Wirecard liefert weiterhin eindrucksvolle Wachstumszahlen, woraufhin Analysten mit Kaufempfehlungen und Kurszielanhebungen reagieren. In diesem Fall, für den wir eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent sehen, sind neue Höchstkurse nur eine Frage der Zeit. Mit einem Turbo (ISIN DE000UY27222) der UBS sind Anleger mit einem Hebel von 2,9 dabei.
3. Die Vorwürfe der Bilanzmanipulation bestätigen sich. Der Aktienkurs könnte weit unter die Tiefststände vom Februar abstürzen. Für diesen Fall, dem wir eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent einräumen, ist ein lang laufender Put (ISIN DE000ST9EY20) von Société Générale geeignet. Der Basispreis liegt bei 50 Euro, die Laufzeit endet im Juni 2021. Der Schein spielt seine volle Stärke aus, wenn die Wirecard-Aktie drastisch einbricht. Vorsicht: Bei Kursen über 50 Euro kommt es zum Totalverlust. Daher sollten Anleger nur wenig Kapital einsetzen.
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Seit Monaten wechseln sich Hiobsbotschaften und Jubelmeldungen ab. Für Beruhigung sorgte Wirecard vor allem mit der Vorlage der 2018er-Bilanz, der die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young ein uneingeschränktes Testat erteilte. Allerdings könnte es diesbezüglich aufgrund der noch laufenden Ermittlungen der Behörden in Singapur durchaus zu einer Neueinschätzung kommen. Für einen großen Kursschub sorgte zudem die Nachricht, wonach der japanische Softbank-Konzern via Wandelanleihe mit mehr als fünf Prozent bei Wirecard einsteigen will.
Dem stehen neue Berichte gegenüber, in denen Großteile des Umsatzes und Gewinns von Wirecard angezweifelt werden. Der Finanz-Blog finanz-szene.de hat aufgedeckt, dass die in Dubai ansässige Wirecard-Tochter 2018 für weit mehr als die Hälfte des Konzerngewinns gesorgt habe. Über einen Internet-Auftritt verfüge die Firma ebenso wenig wie über einen öffentlich einsehbaren Jahresabschluss. Zudem berichtete das Handelsblatt, dass Wirecard an betrügerischen Trading-Webseiten verdient haben soll. Die Aktie brach daraufhin bis auf fast 130 Euro ein. Zur anschließenden Erholung trugen die Stellungnahmen der Münchner auf ihrer Homepage sowie ein Tweet von Vorstandschef Markus Braun, dass Wirecard auf ein herausragendes erstes Halbjahr zusteuere, bei. Wie geht es nun weiter? Drei Szenarien sind denkbar.
1. Der Schlagabtausch geht weiter. Kurseinbrüche und Erholungen wechseln sich ab. In diesem Szenario, dem wir eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent einräumen, ist ein Inline-Optionsschein (ISIN DE000ST8W2D2) von Société Générale interessant. Bleibt der Kurs bis Dezember 2019 zwischen 80 und 200 Euro, generiert der Schein einen Ertrag von 19 Prozent. Auch der StayLow-Optionsschein (ISIN DE000ST87T28) von Société Générale, mit dem wir darauf setzen, dass die Aktie kein neues Allzeithoch erreicht, bleibt interessant. Um die hohe Volatilität auszunutzen, kommen zudem Aktienanleihen in Betracht. Ein Papier (ISIN DE000HVB3J43) von UniCredit onemarkets ist mit einem Kupon von 9,00 Prozent p.a. ausgestattet, der am Laufzeitende in 15 Monaten in jedem Fall zur Auszahlung kommt. Zudem kann die Aktienanleihe unter bestimmten Voraussetzungen zum Nennwert getilgt werden. Dazu wird am Laufzeitende (Bewertungstag) überprüft, wo der Basiswert notiert. Wenn die Wirecard-Aktie auf oder über 80 Prozent ihres Referenzpreises am anfänglichen Bewertungstag notiert, wird die Aktienanleihe zu 100 Prozent des Nennbetrags und mit der vorgesehenen Zinszahlung zurückgezahlt. Sollte der Schlusskurs am Bewertungstag unter dem Ausübungspreis liegen, bekommen Anleger Aktien geliefert, wobei die Aktienanzahl zu Laufzeitbeginn festgelegt wird. In diesem Fall kann ein Kapitalverlust entstehen, nämlich dann, wenn die vorgesehene Zinszahlung nicht ausreicht, um den mit dem Basiswert entstandenen Kursverlust auszugleichen. Ein eventueller Bruchteil des Basiswerts wird nicht geliefert, sondern es wird stattdessen ein entsprechender Geldbetrag je Aktienanleihe ausgezahlt.
2. Die Vorwürfe erweisen sich als haltlos. Wirecard liefert weiterhin eindrucksvolle Wachstumszahlen, woraufhin Analysten mit Kaufempfehlungen und Kurszielanhebungen reagieren. In diesem Fall, für den wir eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent sehen, sind neue Höchstkurse nur eine Frage der Zeit. Mit einem Turbo (ISIN DE000UY27222) der UBS sind Anleger mit einem Hebel von 2,9 dabei.
3. Die Vorwürfe der Bilanzmanipulation bestätigen sich. Der Aktienkurs könnte weit unter die Tiefststände vom Februar abstürzen. Für diesen Fall, dem wir eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent einräumen, ist ein lang laufender Put (ISIN DE000ST9EY20) von Société Générale geeignet. Der Basispreis liegt bei 50 Euro, die Laufzeit endet im Juni 2021. Der Schein spielt seine volle Stärke aus, wenn die Wirecard-Aktie drastisch einbricht. Vorsicht: Bei Kursen über 50 Euro kommt es zum Totalverlust. Daher sollten Anleger nur wenig Kapital einsetzen.
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