Immobilienaktien: Frische Kaufsignale
Lange Gesichter gab es Ende Februar in der österreichischen Immobilienbranche. Es wurde bekannt, dass aus der seit langem angepeilten Fusion von Immofinanz und CA Immobilien Anlagen (CA Immo) vorerst nichts wird. Auf Beschluss ihres Aufsichtsrats und Vorstands will die Immofinanz die Detailgespräche für einen möglichen Zusammenschluss vorerst ausgesetzt lassen: „Aus heutiger Sicht kann davon ausgegangen werden, dass ein allfälliger Zusammenschluss beider Gesellschaften im Geschäftsjahr 2018 nicht erfolgen wird.“
Der US-Investor Starwood scheint in dieser neuen Konstellation eine Chance zu sehen. Anders ist sein jüngster Vorstoß wohl kaum zu erklären. Dessen Luxemburg-Tochter versucht, im Rahmen eines freiwilligen Übernahmeangebots bis zu 26 Prozent an der CA Immo und bis zu fünf Prozent an der Immofinanz zu erwerben. Mit diesem Schritt sorgt Starwood für frischen Wind im Sektor. Den Aktionären der CA Immo werde ein Angebotspreis von 27,50 Euro je Aktie unterbreitet. Für Immofinanz liegt der entsprechende Angebotspreis bei 2,10 Euro je Anteilschein. Beide Beträge liegen rund vier Prozent über den letzten Kursen vor Bekanntwerden der Pläne.
Komplettübernahmen strebt der Investor nicht an. CA Immo und Immofinanz sollen weiterhin an der Wiener Börse notiert bleiben. „Starwood Capital kann auf eine lange Erfolgsgeschichte von Investitionen in und erfolgreichen Entwicklungen von börsennotierten Gesellschaften zurückblicken und wir meinen, dass unsere finanziellen Ressourcen und unsere Erfahrung als strategische Investoren einen Mehrwert für CA Immo und Immofinanz bringen", erklärte Starwood-Chef Barry Sternlicht.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Der Vorstand von Immofinanz lehnt das Angebot ab. Der angekündigte Angebotspreis von 2,10 Euro je Aktie sei angesichts der sich nachhaltig verbessernden Kennzahlen und des positiven Geschäftsausblickes nicht angemessen. Der Nettovermögenswert der Immofinanz-Aktie liegt derzeit bei 2,81 Euro. Exakt auf dem Niveau der Übernahmeofferte liegt der Bonuslevel bei einem Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A20799) der Raiffeisen Centrobank (RCB). Es wird zu 2,10 Euro getilgt, wenn die Immofinanz-Aktie bis September 2019 niemals auf oder unter 1,65 Euro fällt. Der mögliche Maximalertrag liegt bei 11,1 Prozent.
CA Immo wiederum hat die Einstiegspläne des US-Investors mit glänzenden Zahlen gekontert. Der Immobilienkonzern hat den Gewinn 2017 um 28 Prozent auf 234,9 Mio. Euro gesteigert, die Schlüsselzahl FFO I (operatives Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft ohne Verkäufe und vor Steuern) legte um 16 Prozent auf 106,8 Mio. Euro zu. Für 2018 und 2019 werden mindestens 115 Mio. Euro bzw. 125 Mio. Euro angepeilt. Auch die CA Immo-Aktie ist für Bonus-Investments interessant. Ein entsprechendes Papier (ISIN AT0000A1XV18) der RCB wirft einen Ertrag von 5,6 Prozent ab, wenn die Aktie bis März 2019 stets über 20 Euro notiert. Das entspricht einem Sicherheitsabstand von mehr als 26 Prozent.
Im Immobilien ATX sind sämtliche Player der österreichischen Immobilienbranche vereint. Wie alle anderen Indizes auch wird das Auswahlbarometer von dem Börsenbetreiber als kapitalisierungsgewichteter Preisindex berechnet. Derzeit besteht der IATX aus sechs Aktien, wobei die vier Schwergewichte Immofinanz (26,1 Prozent Indexgewicht), CA Immobilien Anlagen (24,6 Prozent), Buwog (24,1 Prozent) und S Immo (18,6 Prozent) die Richtung des Index vorgeben.
Immobilienfirmen sind die klaren Profiteure des Niedrigzinsumfelds. Daher dürfte sich der Aufwärtstrend der Branchenpapiere fortsetzen, wenngleich ein Großteil der Unterbewertung in den vergangenen Jahren bereits abgebaut wurde. Vier Emittenten – BNP Paribas, Commerzbank, Erste Group Bank und Unicredit onemarkets – haben Tracker auf den IATX ausstehen, wobei das Zertifikat (ISIN DE000CB14ZZ4) von der Commerzbank mit lediglich 0,27 Prozent den günstigsten Spread aufweist. Das Index-Zertifikat, das auch Mitglied in unserem Musterdepot ist, eignet sich bestens, um auf einen anhaltenden Aufwärtstrend der österreichischen Immobilienwerte zu setzen.
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