Banken: Neues Beben nach dem Stresstest
Mit Spannung wurden an den europäischen Kapitalmärkten die Ergebnisse des Bankenstresstests erwartet, den die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und die Europäische Zentralbank (EZB) bei 51 EU-Banken durchgeführt haben. Als es am 1. August um 22 Uhr – also nach US-Börsenschluss – soweit war, atmeten die Börsianer zunächst auf. Denn im Stress-Szenario würde sich die harte Kernkapitalquote (CET1), eine wichtige Kennzahl für Banken, bis 2018 auf 9,1 Prozent belaufen (gegenüber 13,2 Prozent im Basisszenario). „Verglichen mit den schlechten Ergebnissen während der Finanzkrise kann sich dieses Resultat sehen lassen“, erklären die Experten von Vontobel Asset Management. Der Kapitalbedarf beläuft sich insgesamt auf weniger als sechs Mrd. Euro.
Am kritischsten war die Lage, wie schon vermutet, bei der italienischen Monte dei Paschi di Siena mit einer CET1-Quote von minus 2,2 Prozent. Die spanische Banco Popular Espanol, die italienische UniCredit, die britische Barclays, die beiden deutschen Institute Commerzbank und Deutsche Bank sowie die Raiffeisen-Gruppe und die Erste Group schnitten ebenfalls unterdurchschnittlich ab. Die Erste erreichte eine CET1-Quote von 8,2 Prozent, die Raiffeisen Zentralbank (RZB) sogar nur von 6,1 Prozent. Das Institut landete damit auf dem drittletzten Platz. Während RZB-Chef Walter Rothensteiner Anleger schon im Vorfeld auf das schlechte Abschneiden seiner Bank vorbereitet hatte, zeigte sich Erste-Chef Hannes Treichl erfreut, „dass dieser Stresstest die Stärke der Kapitalbasis und des Geschäftsmodells der Erste Group unterstreicht.“
Das Testszenario geht für die Jahre 2016 bis 2018 von einem durchschnittlichen BIP-Rückgang in der Eurozone von 6,8 Prozentpunkten aus. Dabei wurde für das erste Jahr ein stärkerer Einbruch als während der letzten Finanzkrise (sprich für 2008) und für die beiden darauf folgenden Jahre ein schwächerer Rückgang angenommen. Zudem ging man für Ende 2018 von einer Arbeitslosenrate von 12,4 Prozent aus (Basisszenario: 10,1 Prozent). Bei den Preisen für Wohn- und Gewerbeimmobilien wurde ein Rückgang um 20,2 bzw. 20,4 Prozentpunkten veranschlagt. Einige Experten haben diese Annahmen als zu milde kritisiert.
Damit nicht genug: „Der Stresstest hat die Folgen der Niedrigzinsen ausgeblendet, die für Banken sehr gefährlich sind“, sagte Martin Hellmich, Bankenprofessor an der Frankfurt School of Finance. So könnten Banken Einlagen nicht mehr rentierlich anlegen und zahlten für geparkte Gelder bei der EZB gar Strafzinsen. Und im Kreditgeschäft sänken die Zinsmargen. „Niedrigzinsen sind ein substanzielles Risiko für die Geschäftsmodelle der Banken.“ Wer weiß, wie die Ergebnisse unter einem solchen Szenario ausgesehen hätten.
Entsprechend kam es an den Börsen nur zu einem kurzen Aufatmen. Nachdem die Aktienkurse der EU-Banken kurzzeitig stark angezogen hatten, fielen sie wieder in den Keller. Die Anteilscheine der Deutschen Bank und der Commerzbank markierten sogar neue Allzeittiefs. Zwar dürfte durch den jüngsten Kurssturz nun noch einiges an Negativnachrichten im Sektor eingepreist sein. Anleger sollten weiterhin dennoch nur mit einem Sicherheitspuffer investieren. Dazu bietet sich ein Capped Bonus-Zertifikat auf den Stoxx Banken von der Commerzbank an (ISIN DE000CD4GH14).
Das Papier ermöglicht eine Rendite von 10,8 Prozent, wenn der Index während der gesamten Laufzeit bis März 2017 stets oberhalb der Marke von 100 Punkten notiert. Mit anderen Worten: Das Auswahlbarometer darf um bis zu 23,6 Prozent fallen, ohne die Maximalrendite zu gefährden. Das Zertifikat ermöglicht also die Partizipation an steigenden Kursen, bietet aber auch bei leicht fallenden Kursen einen Sicherheitspuffer. Über das Bonusniveau von 154 Punkten hinaus können Anleger nicht an Kursgewinnen des Index partizipieren. Wenn der Basiswert die Barriere verletzt, erfolgt die Rückzahlung wie bei einem Index-/Tracker-Zertifikat, die Rückzahlung orientiert sich also an der Entwicklung des Basiswerts. Anleger sollten beachten, dass das Bonus-Zertifikat im Vergleich zum Stoxx Banken mit einem Aufgeld von 6,2 Prozent notiert.
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