Gesamtmarkt / Ausblick 2. Halbjahr: Weitere Gewinne sind in Sicht
Das erste Halbjahr 2017 stand an der Börse voll unter dem Eindruck politischer Geschehnisse – sowohl in Europa als auch in den USA. Obwohl US-Präsident Donald Trump bis dato keines seiner zentralen Wahlversprechen verwirklichen konnte, behauptete sich die US-Börse gut und verzeichnete neue Rekordstände. Vor allem Tech- und Pharmawerte sowie zyklische Konsum-Titel entwickelten sich positiv. „Verantwortlich dafür ist die erfreuliche Entwicklung der Unternehmensgewinne“, erklärt Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG.
Ein Blick nach Europa zeigt, dass die Wahlen bisher im Sinne der proeuropäischen Kräfte verliefen. Insbesondere die Ergebnisse der Urnengänge in den Niederlanden und Frankreich, aber auch die neuesten Entwicklungen in Großbritannien, wo Brexit-Befürworterin Theresa May Verluste hinnehmen musste, beflügelten die europäischen Aktienbörsen. „Die Kombination aus guter globaler Konjunktur und nachlassendem politischem Risiko erweist sich als guter Nährboden für Kursgewinne“, erklärt Nemeth.
Mit einem Zuwachs von 18,7 Prozent im ersten Halbjahr konnte der ATX den Gesamtmarkt klar hinter sich lassen: Der Euro Stoxx 50 legte per Ende Juni nur um 4,6 Prozent zu. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. „Nach Marktkapitalisierung gewichtet erwirtschaften etwa 75 Prozent der ATX-Unternehmen erhebliche Anteile von Umsatz und Ertrag in CEE-Ländern“, erklärt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research bei der Erste Group Bank. Diese ökonomische wie sektorale Diversifikation erzeuge in Summe eine robustere wirtschaftliche Entwicklung. Der Rest der Unternehmen besitze größtenteils erfolgreiche Markt- und Kostenführerschaft in globalen Nischen.
Nach einer guten ersten Hälfte ist für Anleger nun vor allem interessant, wie es an den Finanzmärkten im zweiten Halbjahr weitergeht. Immerhin führten Andeutungen über eine mögliche Wende der EZB-Politik zu kurzfristigen Turbulenzen. Hier empfiehlt der Anlage-Experte Nemeth, sich vom aktuellen Tagesgeschehen nicht allzu sehr verunsichern zu lassen. „In den letzten Jahrzehnten gingen große Kursabschwünge immer von einer Kombination mehrerer Faktoren aus.“ Die globale Konjunktur entwickle sich jedoch weiterhin sehr solide, wovon die Unternehmen und deren Umsatz- und Gewinnentwicklung profitieren sollten. Dieses Umfeld unterstütze Aktien, zumal auf der Anleihenseite wenig attraktive Alternativen vorhanden sind. „Die Kurse werden in der zweiten Jahreshälfte nicht in den Himmel wachsen, wir bleiben aber optimistisch“, lautet Nemeths Devise für das zweite Halbjahr.
Auch Mostböck ist für den weiteren Jahresverlauf moderat optimistisch gestimmt. „Im Niedrigzinsumfeld bleiben Dividenden- und Gewinnrenditen attraktiv.“ Doch der Experte gibt zu bedenken, dass „KGVs und Gewinnwachstumsraten für 2017 nur mehr moderates eingeschränktes Aufholpotenzial signalisieren“ – ein Szenario, das für ein Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A1ULD7) von der Raiffeisen Centrobank (RCB) geschaffen ist. Das Papier wirft im September 2018 einen Ertrag von 5,9 Prozent ab, wenn der ATX bis dahin stets über 2.425 Punkten notiert. Der Abstand zu dieser Marke beträgt aktuell 22,6 Prozent.
Wer es noch eine Spur vorsichtiger angehen will, könnte sich die Euro Stoxx 50 Express Anleihe V (ISIN AT0000A1X168) von der Erste Group Bank ansehen, die Anleger noch bis Ende Juli zeichnen können. Das Wertpapier ist mit einem Kupon von 4,40 Prozent p.a. ausgestattet. Dieser wird aber nur ausgeschüttet, wenn es gleichzeitig zur vorzeitigen Rückzahlung des Zertifikats kommt. Die Chance dazu besteht nach dem ersten Laufzeitjahr, wobei der Euro Stoxx 50 dann mindestens sein Ausgangsniveau erreicht haben muss.
Sollte der Index darunter stehen, verlängert sich die Laufzeit, wobei sich der Zinsbetrag jedes Jahr erhöht. Unter Umständen können Anleger zwar komplett leer ausgehen. Allerdings schützt am Laufzeitende die Barriere von 60 Prozent des Startwerts: Notiert der Euro Stoxx 50 mindestens auf diesem Niveau, erfolgt die Rückzahlung zum Nennwert zuzüglich der Kupons von insgesamt 22,0 Prozent.
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