Gesamtmarkt: Der alte Kontinent wird entdeckt
Seit der globalen Finanzkrise 2008 haben sich US-Aktien deutlich besser entwickelt als ihre europäischen Pendants: Der US-Leitindex S&P 500 hat in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 50 Prozent zugelegt. Zudem übertraf das Auswahlbarometer bereits 2013 seinen Stand von 2007, der Stoxx Europe 600 erst in diesem Mai.
„Die Hintergründe für diese Diskrepanz sind vielschichtig“, erklärt Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel. „Ein wichtiger Faktor ist, dass die amerikanische Ökonomie, getrieben durch ein unmittelbares und rigoroses Umschalten der US-Notenbank Fed auf eine ultra-expansive Geldpolitik und die frühzeitige Rekapitalisierung der US-Banken, sehr schnell auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückkehren konnte.“ Demgegenüber fiel die Eurozone nach 2009 schon 2012 erneut in eine Rezession.
Doch der Wind hat gedreht: Seit Anfang 2017 liegen europäische Aktien vorn. Einem Plus von sieben Prozent beim S&P 500 steht ein Zuwachs von gut zehn Prozent beim Stoxx Europe 600 gegenüber. Mumm macht dafür im Wesentlichen drei Gründe aus: Was die Politik betrifft, liegen „mit der Parlamentswahl in den Niederlanden und der Präsidentschaftswahl in Frankreich die größten potenziellen Unsicherheitsfaktoren bereits hinter uns.“ Zudem hätten die in diesem Jahr noch anstehenden Parlamentswahlen in Frankreich, Deutschland und Großbritannien keine vergleichbar große Sprengkraft, so dass hierdurch keine deutlichen Auswirkungen auf die Börsen entstehen sollten.
In Bezug auf die Konjunktur habe Europa noch Nachholpotenzial. Denn während in den USA die seit 2010 sinkende Arbeitslosigkeit für einen anziehenden Konsum gesorgt habe, begann diese Entwicklung in Europa erst langsam ab 2013 und hält noch an. „Besonders positiv für Europa ist jedoch die dynamische Entwicklung des globalen Wachstums“, so der Experte. Davon profitiert besonders der Export, dessen Anteil am Umsatz bei den größten europäischen Unternehmen mit circa 50 Prozent deutlich größer ausfällt als bei US-Aktiengesellschaften mit circa 30 Prozent.
Der wichtigste fundamentale Treiber der Aktienmärkte seien die Unternehmensgewinne. Da sich der Bremsfaktor in Europa der vergangenen Jahre, die Bankbranche, zunehmend erhole, ist mit einer Aufholjagd zu errechnen – schon allein wegen der im US-Vergleich höheren Gewichtung von Bankpapieren. „Für europäische Aktien sprechen zudem die günstigere Bewertung sowie die im Vergleich zu Zinsen für die jeweiligen Staatsanleihen höhere Dividendenrendite“, so Mumm.
Zusammenfassend sprechen derzeit alle genannten Kategorien für einen anhaltenden Vorteil europäischer Aktien im Vergleich zu US-Titeln. „Das bedeutet nicht, dass die Kurse in den kommenden Wochen ähnlich rasant ansteigen werden wie seit Jahresanfang“, erklärt der Banker. „Nachdem die größten positiven Überraschungspotenziale 2017 bereits gehoben werden konnten, ist zunächst mit einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau zu rechnen.“ Für ein solches Szenario hält der Zertifikatemarkt eine breite Palette an Möglichkeiten parat – vor allem Capped Bonus-Zertifikate wie beispielsweise ein Papier von UniCredit onemarkets auf den Euro Stoxx 50 (ISIN DE000HU9H1A9).
Das Zertifikat ermöglicht eine Rendite von 8,4 Prozent, wenn der Basiswert während der gesamten Laufzeit stets oberhalb der Marke von 2.850 Punkten notiert. Der Index darf also um bis zu 19,9 Prozent fallen, ohne die Maximalrendite zu gefährden. Das bis Juni 2018 laufende Papier ermöglicht einen Bonus, der einem Euro Stoxx 50-Stand von 2.800 Punkten entspricht. Das Capped Bonus-Zertifikat ist auch deshalb besonders attraktiv, weil es aktuell mit einem Abgeld von 1,4 Prozent gehandelt wird. Anleger können das Papier also günstiger erwerben als ein Euro Stoxx 50-Index-Zertifikat. Sollte die Barriere während der Laufzeit verletzt werden, entfällt die Bonus-Funktion. Dann erfolgt die Rückzahlung wie bei einem Index/Tracker-Zertifikat, die Rückzahlung orientiert sich also an der Kursentwicklung des Basiswertes.
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